Im Top-Management winken die Top-Gehälter. Viele Controllerinnen und Controller nehmen die
Position des CFO ins Visier, doch nur wenige erklimmen letztlich den Gipfel. Der CFO werde oft als Stellvertreter des CEO wahrgenommen, erklärt Vanessa Sproedt-Graef, Managing Director und Leiterin der Region Mitte in Deutschland beim Fachkräftevermittler Robert Half. CFO-Kandidaten verfügten in der Regel über eine umfassende
akademische Ausbildung, mindestens ein Jahrzehnt an
Erfahrung und ein tiefes Verständnis für die Abläufe, Produkte und Dienstleistungen, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Aktionäre eines Unternehmens.
In einem Beitrag im Blog von Robert Half fasst Vanessa Sproedt-Graef
fünf Qualifikationen und Qualitäten zusammen, mit denen sich eine Finance-Fachkraft für den Platz in der obersten Etage des Unternehmens empfehlen kann:
Weiterbildung
In der Vergangenheit seien Finanzchefs fast immer aus dem Bereich
Finanzbuchhaltung aufgestiegen, vom Buchhalter oder Innenrevisor zum Leiter Finanzen,
Controller oder Prüfungsleiter und schließlich in die Spitzenposition, erklärt Vanessa Sproedt-Graef. Von CFOs wurde erwartet, dass sie Experten für Rechnungswesen, Berichtsanforderungen und Finanzstrategien sind. Viele CFOs verfügten über einen Bachelor- (und manchmal auch einen Master-) Abschluss in Finance & Accounting und erwarben darüber hinaus Zertifizierungen im Controlling.
Heute sieht die Expertin
mehrere Wege, um CFO zu werden. Die Rolle habe sich deutlich über die Bereiche Buchhaltung und Finanzen hinaus erweitert. Aus diesem Grund sei ein MBA-Abschluss mittlerweile die Norm unter CFOs. Business Schools könnten Anwärtern helfen, mehr über Strategie und Betriebsabläufe zu lernen, damit sie erfolgreich mit
Personalwesen, Informationstechnologie und Risikomanagement zusammenarbeiten können, erklärt Sproedt-Graef. Wer das Büro des Finanzchefs anstrebt, sollte seinen Lebenslauf um einen Abschluss an einer Business School ergänzen.
Fachliche Fähigkeiten beherrschen
Der CFO muss sicherstellen, dass die
Entscheidungen des Vorstandsvorsitzenden und des Boards in finanzieller Hinsicht fundiert sind. Die Expertin von Robert Half leitet daraus ab, dass der Finanzchef die Budgetierung, die Analyse, die Einhaltung von Vorschriften und andere Rechnungslegungsgrundsätze beherrschen muss. CFO-Kandidaten sollten sich um Positionen bemühen, in denen sie diese fachlichen Fähigkeiten entwickeln können.
Vanessa Sproedt-Graef rät in ihrem Blog-Beitrag zu einer Tätigkeit als
Buchhalter, Finanzanalyst oder Wirtschaftsprüfer in Betracht ziehen, bei der mögliche CFO-Kandidaten einen detaillierten Einblick gewinnen können, wie das Unternehmen seine Geschäftsbücher führt, Berichtspflichten erfüllt und Entscheidungen über Ausgaben und Übernahmen trifft. Tipp der Expertin: Karrierebewusste Finance-Profis sollten sich um einen
ACCA-Titel bemühen (Association of Chartered Certified Accountants). Damit sei viel von dem Fachwissen verbunden, das CFOs benötigen.
Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten
CFOs müssen starke
Führungspersönlichkeiten sein. Wer sich für diese Rolle empfehlen möchte, sollte der Konzernspitze ein Zeichen setzen, dass er oder sie dazu beiträgt, dass das Unternehmen
Top-Talente gewinnen und halten kann, rät die Expertin. Sie müssen außerdem auch in der Vorstandsetage führen und andere Führungskräfte oder Vorstandsmitglieder zu den bestmöglichen Entscheidungen anleiten können.
Das erfordert sichere Kommunikations-, Präsentations- und Teambildungsfähigkeiten. Karrierebewusste Controllerinnen und Controller sollten alle
Chancen nutzen, diese
Fähigkeiten auszubauen. Die Experten rät: Bieten Sie sich an, beispielsweise Präsentationen vor einem Publikum innerhalb und außerhalb Ihrer Organisation zu halten, oder arbeiten Sie freiwillig in Ausschüssen mit, in denen Sie Ihre Führungsqualitäten verbessern können.
Funktionsübergreifende Kenntnisse des Unternehmens
Ein CFO arbeitet mit Managern und Führungskräften aus dem gesamten Unternehmen zusammenarbeiten. Darüber hinaus muss er Entscheidungen fällen, die
das gesamte Unternehmen betreffen. Deshalb sei es für den CFO von entscheidender Bedeutung, die Organisation des Unternehmens genau zu kennen, rät Sproedt-Graef. Er müsse Risiken und Wettbewerber genau kennen.
Die Expertin empfiehlt
Cross-
Training und
Hospitationen. So könnte etwa ein Buchhalter um eine Hospitation in der Betriebs- oder Produktionsabteilung bitten. Auch die Mitarbeit in funktionsübergreifenden Ausschüssen könne helfen, Beziehungen zu Personen außerhalb der eigenen Abteilung aufzubauen und mehr über die verschiedenen Bereiche des Unternehmens zu erfahren.
Entwicklungen in Technologie und Cybersicherheit verfolgen
In einer Umfrage von Robert Half gaben 82 Prozent der CFOs an, dass sie zunehmend mit dem
CIO ihres Unternehmens zusammenarbeiten als noch vor drei Jahren, insbesondere bei Änderungen von Geschäftssystemen, Technologieinvestitionen, Cybersicherheit und Initiativen zur digitalen Transformation. Wer CFO werden will, sollte die neuesten Entwicklungen in der IT sowohl im Unternehmen als auch in der Branche verfolgen, rät die Expertin. CFO-Kandidaten sollten die Trends der
digitalen Transformation kennen und neue technische Hilfsmittel erlernen, die dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 07.03.2023
Geändert: 07.03.2023 11:00:45
Autor:
Wolff von Rechenberg
Bild:
Bildagentur PantherMedia / pressmaster
|