Das Berichtswesen bzw.
Reporting ist nicht nur im E-Commerce, sondern im gesamten Unternehmen ein wichtiger Faktor. Ein gutes Berichtswesen löst
Maßnahmen aus. In der Regel wird der Report vom
Controlling erstellt. Das Controlling kann dabei sowohl
zentral als auch
dezentral durchgeführt werden. Dezentral bedeutet, dass jede Abteilung einen Controller hat, welcher direkt dem jeweiligen Abteilungsleiter unterstellt ist. Nachteil hierbei ist, dass nicht immer neutral bewertet wird, so dass sich viele Unternehmen für die zentrale Funktion entscheiden, um eine objektive Bewertung zu erhalten.
Ein Report enthält dabei neben den Kennzahlen auch
Key Facts, wie es zu den jeweiligen Abweichungen gekommen ist. Des Weiteren werden Auskünfte über die Maßnahmen und den
Forecast gegeben.
Die Analyse vom
Ist-Wertes erfolgt gegenüber dem:
Dabei sollte berücksichtigt werden, dass sowohl eine
isolierte (Monat) als auch eine
kumulierte (Gesamtjahr)
Sicht aufbereitet werden sollte. Idealerweise erhält der Report auch eine
Analyse der letzten Monate, um einen Trend erkennen zu können.
Beispiel
Nehmen wir an, der Umsatz einer Abteilung liegt im Oktober bei -2 % und kumuliert bei -15 %. Zunächst ist dies zunächst negativ. Wenn der Umsatz allerdings in den letzten Monaten kontinuierlich gesteigert wurde, lässt sich ableiten, dass die Entwicklung positiv verläuft:
Im nächsten Schritt sollte bestimmt werden, wer der
Empfänger der Berichte ist. Natürlich sollte auch ein Geschäftsführer die Berichte aus Einkauf, E-Commerce, Personalwesen etc. erhalten, allerdings werden ihn vielmehr die klassischen
Bilanzkennzahlen interessieren. Die Abteilungsleiter der Abteilungen sollten primär über die
operativen Kennzahlen informiert werden. Hier ist bei der Auswahl wichtig das sogenannte
- Responsible Accounting und
- das Decision Accounting.
Das bedeutet, der jeweilige Abteilungsleiter sollte in erster Linie nur die
Kennzahlen erhalten, die er auch selbst zu verantworten hat bzw. für die er entsprechende
Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Beispiel
Einem Einkaufsleiter wird es natürlich nicht weiterhelfen, wenn er erfährt, dass der Traffic um 10 % unter Plan liegt, falls hier keine entsprechende Verantwortung für das Online-Marketing
Budget vorliegt. Ebenso kann ein E-Commerce-Manager keinen direkten Einfluss auf die
Rohertragsmarge nehmen, weil die Einkaufspreise vom Einkaufsleiter verhandelt werden.
Zur besseren Information und zum besseren Verständnis von Zusammenhängen sollten allerdings beide
Ressort- bzw. Abteilungsleiter die Berichte erhalten, allerdings nur als reine Information, ohne dass Erklärungen zu den Abweichungen und Maßnahmen zur Verbesserung verlangt würden.
Hierfür könnte ein
Top-Line-Bericht erstellt werden, der zum Beispiel die
vier wichtigsten Kennzahlen von vier Abteilungen enthält. Nun ist natürlich noch die Frage in welchem
Turnus die Berichte erstellt werden sollen. Dies hängt wiederum vom Geschäftsmodell bzw. von der Abteilung ab. Ein Finanzbericht sollte monatlich und ein E-Commerce-Bericht zum Beispiel täglich, mindestens wöchentlich erstellt werden.
Mögliche IHK-Prüfungsfragen
Welche Kennzahlen sollte ein Bericht a) für einen E-Commerce-Manager und b) für einen Einkaufsleiter enthalten:
Antworten a):
Antworten b):
Zu dieser Aufgabe sei erwähnt, dass manche Kennzahlen sich nach den Verantwortlichkeiten auch
überschneiden können bzw. zusammenhängen, z. B. beim Umsatz.
Autor(en):
Kristoffer Ditz
letzte Änderung K.D. am 22.07.2022
Autor(en):
Kristoffer Ditz
Bild:
Bildagentur PantherMedia / realinemedia
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Autor:in
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Herr Kristoffer Ditz
Kristoffer Ditz ist Leiter der Hanseatic Business School in Hamburg und Dozent an der AMD Modeakademie. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Controlling bei Handelsunternehmen. Seine Schwerpunkte sind Ein- und Verkaufscontrolling sowie das Online-Controlling.
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